Die Regenbogenbrücke
Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde. Wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens. Auf einer Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem grünem Gras. Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem wunderschönen Ort. Dort gibt es stets zu Fressen und zu Trinken und es ist immer warmes, schönes Frühlingswetter. Die alten und kranken Tiere werden im Land hinter der Regenbogenbrücke wieder jung und gesund und spielen den ganzen Tag zusammen. Die Tiere sind dort glücklich und zufrieden und es gibt nur eine Kleinigkeit, die sie vermissen. Sie alle sind nicht mit dem Menschen zusammen, den sie so sehr geliebt haben.
So laufen und spielen sie jeden Tag zusammen, bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht. Die Nase bebt, die Ohren stellen sich nach vorn und die Augen werden ganz groß! Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus, fliegt über das grüne Gras. Wird schneller und schneller. Es hat Dich gesehen und wenn Du und Dein Liebling sich treffen, nimmst Du ihn in Deine Arme und hältst ihn so fest Du kannst. Dein Gesicht wird geküsst und abgeschleckt, wieder und wieder und endlich schaust Du nach langer Zeit in die Augen Deines geliebten Tieres, das lange aus Deinem Leben verschwunden war.... aber nie aus Deinem Herzen! Dann überschreitet ihr gemeinsam das letzte Stück der Brücke des Regenbogens und ihr werdet nie wieder getrennt sein.... nie wieder!
(Aus dem Englischen: Paul C. Dahm/The rainbowbridge)
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Wenn es soweit ist...
Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst – tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.
Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – mehr als jemals geschehn –
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.
Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.
Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal –
Du hast mich befreit von Schmerz und Qual.
Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.
Verfasser unbekannt
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Wie konntest du nur? |
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Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und
brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer
Anzahl durchkauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten
Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer, wenn ich böse war,
erhobst Du Deinen Zeigefinger und fragtest mich "Wie konntest
Du nur?". Aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken,
um mir den Bauch zu kraulen.
Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich
kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest,
und ich glaubte, das Leben könnte schöner nicht sein. Gemeinsam
machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto,
holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist
schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der
Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete.
Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Deiner Arbeit und Deiner Karriere
zu verbringen und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen.
Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und
Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter
Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst
und als Du Dich verliebtest. Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch".
Trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr
meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du
glücklich warst.
Dann kamen die Menschenbabys, und ich teilte Deine Aufregung darüber.
Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie
genauso bemuttern. Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte
ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem
anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie
lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".
Als sie aber größer waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in
meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackeligen Beinchen, pieksten
ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse
auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung, denn Deine
Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem
Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kroch heimlich in ihre
Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir
auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt.
Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund
hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten
über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet
und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur
einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir ein Dorn
im Auge.
Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du
und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet
sind. Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab
einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie.
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch
nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du
fülltest die Formulare aus und sagtest: "Ich weiß, Sie werden ein gutes
Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen
gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in
"mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum".
Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er
schrie "Nein, Papa! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich
machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade
beigebracht hattest: Über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und
Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.
Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden
und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin
einzuhalten, und nun habe ich auch einen.
Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest
wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst
und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie
schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?". Sie kümmerten
sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert,
aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.
Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam,
in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest -
dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei.... Oder ich hoffte, dass es
zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.
Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte
Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber
ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.
Als sie am Ende des Tages kamen, um mich zu holen, trottete ich hinter ihnen her
den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Sie hoben mich auf den Tisch und
kraulten mir meine Ohren und sagten mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz
pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch
ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit
abgelaufen.
Eine Frau in einem weißen Kittel sah mich an. Ihre Aufgabe lastete schwer
auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen
konnte. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen
Jahren getröstet hatte.
Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich
fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich
schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie
konntest Du nur?"
Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid".
Sie umarmte mich und beeilte sich, mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür
zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert,
noch missbraucht, noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich allein gestellt
wäre. Einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische
Ort.
Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines
Schwanzes verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr
gegolten hatte. Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich
werde für immer an Dich denken und auf Dich warten.
Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.
Verfasser: Jim Willis; übersetzt aus dem Amerikanischen von Elvira Rösch & Nicole Valentin-Willis) |
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Der Seestern
Ein alter Mann ging bei Sonnenuntergang den Strand entlang und sah in einiger Entfernung einen Jungen,
der Seesterne aufhob und ins Meer zurück warf.
Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er die Seesterne aufhebe. Die Antwort war:
„Die gestrandeten Seesterne sterben, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben“.
“Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier”, erwiderte der Alte.
“Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?”
Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen.
Dann meinte er: “Für diesen hier macht es einen Unterschied“.
Unbekannter Verfasser
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